Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses ist immer ein heikles Thema. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die man beachten sollte, damit der Abgang mit Stil gelingt.
Unsere Tipps für einen Abgang mit Stil
Den Job kündigen mit Stil: das wird oft vernachlässigt. Viele Menschen glauben, dass es mit dem Einreichen eines Papiers in der Personalabteilung und dem Aufräumen des Schreibtisches schon getan ist. Doch die letzten Tage am alten Arbeitsplatz beeinflussen Ihre berufliche Zukunft maßgeblich – und sollten deshalb gut geplant sein.
Wir liefern sieben Tipps, mit denen Sie sich trotz Kündigung noch einmal von Ihrer besten Seite zeigen können.
1. Als Erstes bei den direkten Vorgesetzten kündigen
Bevor Sie schriftlich kündigen, sollten Sie immer ein direktes Gespräch mit Ihrem Chef oder Ihrer Chefin führen. In diesem Gespräch erklären Sie, zu welcher Stelle Sie wechseln und nennen Gründe für die Kündigung. Dieses Gespräch ist wichtig, da Vorgesetzte großen Einfluss auf ein Arbeitszeugnis hat und sich deshalb nicht ausgeschlossen fühlen sollte. Anschließend wird die Personalabteilung informiert. Erst danach wenden Sie sich an Ihre Kolleg:innen und der Kundschaft.
Tipp: Möchten Sie den Job kündigen, soll das nicht nur mit Stil passieren, sondern auch rechtlich abgesichert sein. Reichen Sie Ihre Kündigung daher immer in Briefform ein, niemals als E-Mail oder Fax.
2. Ein Abschiedsgespräch mit der Geschäftsführung führen
Viele Betriebe setzen auf Abschiedgespräche zwischen Vorgesetzten und der kündigenden Person – und das sollten Sie auch. Allerdings bedeutet ein Abschiedsgespräch nicht, dass Sie endlich mal ordentlich abrechnen. Halten Sie sich mit Kritik möglichst zurück, auch wenn Sie den Arbeitsplatz deshalb verlassen, weil er Ihnen nicht gefällt.
Um Ihren Job mit Stil zu kündigen, sollten Sie sich stattdessen lieber für die Zusammenarbeit bedanken und Ihren Kündigungsgrund positiv formulieren. Erklären Sie zum Beispiel, welche Chancen Sie sich von Ihrem neuen Arbeitsplatz erhoffen und dass Sie sich über die Möglichkeit einer neuen Herausforderung freuen. Das ist für Ihren ehemaligen Arbeitgeber weit weniger verletzend und persönlich.
3. Den Kolleg:innen nicht zu viel erzählen
Wenn Sie bereits einen neuen Job in einem Unternehmen haben, an dem Sie schon immer interessiert waren oder endlich einen unangenehmen Arbeitsplatz hinter sich lassen können, ist das natürlich sehr erleichternd. Ihren Kolleg:innen sollten Sie davon aber nicht zu viel erzählen. Zum Einen kann das durch Neid und Frustration ein schlechtes Arbeitsklima erzeugen, zum Anderen gelangt die Information womöglich zu Ihrem Vorgesetzten. Und den Job kündigen mit Stil ist nun wirklich etwas anderes!
4. Die Arbeit nicht schleifen lassen – oder gar schwänzen
Den Job zu kündigen kann schwierig sein, wenn die letzte Zeit im Unternehmen nicht gerade angenehm war. Vermeiden Sie trotzdem, sich gehen zu lassen, und geben Sie stattdessen noch einmal alles, bis Sie das Unternehmen auch wirklich verlassen.
Viele Menschen melden sich vor ihrer Kündigung im alten Unternehmen krank und nehmen parallel bereits ihren neuen Job auf. Auch davon ist unbedingt abzuraten! Denn wenn das auffällt, kann von Ihnen Schadensersatz gefordert werden. Auch andere strafrechtliche Sanktionen sind in Extremfällen möglich.
5. Die Übergabe an neue Angestellte selbst regeln
Möchten Sie Ihren Job kündigen, machen Sie das, indem Sie herausfinden, wer die Stelle nach Ihnen übernehmen wird und diese Person gegebenenfalls selbst einarbeiten. Erklären Sie dem oder der neuen Mitarbeiter:in zum Beispiel, welche Projekte gerade laufen, mit wem er oder sie zusammenarbeiten wird und was bei welcher Kundschaft beachtet werden sollte. Auch Zugangsdaten zu wichtigen Geräten und Tools müssen übergeben werden.
Tipp: Wenn Sie dazu Lust haben, können Sie dem neuen Mitarbeiter auch anbieten, Sie zu kontaktieren, falls Probleme auftreten. Das hinterlässt einen angenehmen Eindruck und zeichnet Sie für zukünftige Referenzen als zuverlässig und engagiert aus.
6. Den Schreibtisch aufräumen und Geliehenes zurückgeben
Dass man aufräumt, bevor man geht, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Geben Sie außerdem alles zurück, was Sie vom Unternehmen bekommen haben, zum Beispiel Unterlagen und Arbeitsgeräte wie das Betriebshandy oder einen Laptop.
Zum Job kündigen gehört dabei auf jeden Fall, dass Sie nichts für sich behalten – auch dann nicht, wenn Sie glauben, dass es niemandem auffällt. Sollte das nämlich doch passieren, könnte in Ihrem Arbeitszeugnis stehen, dass Sie gestohlen haben. Und das ist nun wirklich nicht sehr hilfreich.
7. Der Ausstand: Am letzten Tag etwas ausgeben
Für viele Unternehmen gehört es einfach dazu, am letzten Tag einen auszugeben. Das nennt sich Ausstand und ist eine gute Möglichkeit, mit den Kolleg:innen und Vorgesetzten abzuschließen. Verteilen Sie Getränke oder Kuchen, lassen Sie Revue passieren und bedanken Sie sich noch einmal für die gemeinsamen Jahre.
Wichtig ist beim Ausstand besonders, niemanden auszuschließen – egal, ob Sie eine Person vielleicht nicht mögen oder sich in deren Gegenwart unwohl fühlen. Wer nicht kommen konnte, sollte außerdem eine Mail erhalten, damit er oder sie sich nicht übergangen fühlt. So können Sie guten Gewissens Ihren Job kündigen – mit Stil.